Auf der Überholspur

Am besten klappt bisher das Hupen.
Am besten klappt bisher das Hupen.

Seit ein paar Wochen besitzt Srey Ne, das junge Mädchen, dass uns im Haus hilft, ein Motorroller. Seitdem ist Jonathan Feuer und Flamme, wenn er Mittwoch nachmittags vom Kindergarten abgeholt wird.

 

Eigentlichl ist Srey Ne nur vormittags da, aber mittwochs geht Rita mit Nouchine zum Schwimmen. Dann ist sie auch am Nachmittag da und für Jonathan gibt es kein halten mehr. Er will unbedingt sofort und am liebsten bis zum Sonnenuntergang im Kreise fahren und hupen. Wir befürchten, das Srey Ne die Anschaffung bald bereut und wieder aufs Rad umsattelt.

Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich mit Nouchine ungefähr in dem Alter in Lübeck auf dem Rückweg vom Spielplatz unendliche lange an der Moltkestraße stehen musste, damit sie "gakkos" (Autos) bestaunen konnte.

 

Jetzt ist also Jonathan an der Reihe und er  zeigt ebenfalls großes Interesse. Am Wochenende möchte er extra lange Wege mit dem TukTuk fahren um das spannende Geschehen auf den Straßen Phnom Penhs nicht zu verpassen.

 

Die größte Freude für Jonathan wäre wohl, wenn wir uns endlich mal einen Wagen, TukTuk oder Roller anschafften. Nimmt er doch missmutig zur Kenntnis, wie all die anderen Kinder im Kindergarten von goldenen Vans oder SUVs kutschiert werden. Alleinig er und seine Schwester latschen bei der Hitze in den abgetragenen Crocs die Straße entlang.

 

Aber inzwischen nimmt er halt selbst sein Glück in die Hand und lernt fleißig mit Srey Ne. Es kommt sicher bald der Tag an dem er mich mit ihr fröhlich hupend bei meiner Arbeit abholt.  Die wichtigsten Voraussetzungen für den hiesigen Straßenverkehr, die Anarchie, das Zügellose und der unbedingte Wille voran zu kommen, hat er ja schon längst.

Demnächst werde ich wohl bei der Arbeit von meinen Kindern abgeholt.
Demnächst werde ich wohl bei der Arbeit von meinen Kindern abgeholt.

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