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Es hat lange Zeit gedauert bis Rita mich endlich überzeugen konnte beim Grillen auf echte Wurst umzusteigen. Zu lange waren die von mir liebevoll „Chemtrail-Würstchen“ genannten Produkte in allen Belangen praktisch. Sie konnte man um die Ecke im Supermarkt kaufen, waren günstig und hinterließen die Kinder rasch gesättigt zurück. Selbstverständlich durfte man in der Ware der „thailändisch-deutschen Fleischgesellschaft“ – so der vielversprechende Name – keinen Wurstinhalt im herkömmlichen Sinn erwarten. Aber sie erfüllten eben ihren Zweck.
Nun, mit dem Umzug kamen wir in die Nähe vom besten, weil eigentlich einzigen, Schlachter der Stadt. Dieser liegt versteckt hinter Grün- und Kabelgewirr in einem erstklassigen Restaurant, welches nebenbei noch ihre Produkte aus eigener Herstellung an den geneigten Kunden veräußert.
Und die haben es wortwörtlich in sich. Unterschiedliche Kompositionen von fruchtig bis scharf sorgen für gute Grill-Unterhaltung. Die Kinder reagierten anfänglich ganz überrascht ob des vorhandenen Geschmacks. Nouchine war sogar beim ersten probieren regelrecht schockiert, das Wurst einen ganz eigene Note haben kann.
So wurde „Digby’s“ zu meiner ersten Anlaufstelle wenn ich freitags aus dem Büro komme. Denn es gilt die alte Kambodscha-Regel:Wenn es am Freitag nicht regnet, dann grillen wir
Seit zwei Jahren hat es noch kein einziges Mal an einem Freitag geregnet.
