Betriebsausflug (3)

Bis zum Horizont ein wirres Licht
Bis zum Horizont ein wirres Licht

Wenn alles durchdiskutiert ist, das Plenum geschlossen und die letzten Hymnen verklungen sind, dann gab es kein Halten mehr. Den Abend konnte jeder für sich gestalten, es galt die Stadt Siem Reap und ihr aufregendes Nachtangebot zu ergründen.

 

Friedrich, der über ein Programm für Freiwillige zu LWD gekommen und exakt halb so alt wie ich ist, bot mir dabei willkommene Gesellschaft. Mehr noch, er verbat sich stets meinen Vorschlag einen gemütlichen Videoabend auf dem Zimmer zu machen und sagte: "Komm, lass rocken."

Dann ging es mit dem Moped in die Stadt, wo 50 Cent Bier und Tanzlokalitäten en Masse auf uns warteten. Der Kern der Stadt, umgeben von vielzähligen Nachtmärkten ist eigentlich ein einziges Bier/Tanzlokal.

 

Zu unserem großen Glück waren wir die meiste Zeit "unter uns": es war zwar voll mit Khmer aber kaum Touristen anwesend. Die Stimmung war dadurch nicht so aggressiv und enthemmt wie sonst.

 

Mit FlipFlops und ohne Gürtel (hatte ich in Phnom Penh vergessen) etablierte ich so einen ganz eigenen Bewegungstil auf der Tanzfläche, der nur noch durch Friedrichs großartigen Goa-Kite-Zaunkletter-Tanz übertroffen wurde.

 

Selbst in die sagenumwobenen Disco-KTV (werden dann noch mal ausführlicher vorgestellt) haben wir uns rein gewagt. Zum Surfrock-Khmer-Techno-Beat ging es dann im Kreis um den DJ, bis auch dort die Lichter ausgingen.

 

Auf dem 30minütigen Rückweg zu Fuß ins Hotel noch schnell über die Probleme des Lebens philosophiert (Identitätsdiffusion, Yerkes-Dodson-Regel, Reizgeneralisierung etc.), bis es erschöpft ins Bett ging. Nach 4 Stunden ging dann der Tag von vorne los.

 

So war das eine ganze Woche lang, ich spüre es noch bis heute in den Knochen. Voller Glück.

Ich sag toll wie soll es jetzt weiter gehen / Und Du sagst naja so wie immer Schritt für Schritt
Ich sag toll wie soll es jetzt weiter gehen / Und Du sagst naja so wie immer Schritt für Schritt

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