Die Kinder der CIA

Ein Safehouse in Phnom Penh
Ein Safehouse in Phnom Penh

Um es gleich vorneweg zu nehmen: Nein, wir haben nicht ein geheimes Ausbildungslager der CIA in Kambodscha gefunden. Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht glauben mag, aber dieser prächtige Eingang gehört einer Grundschule im Westen der Stadt.

Wer in Kambodscha Geld in eine Geschäftsidee investieren möchte, kommt seit kurzem an dem Wachstumsmarkt „Bildungseinrichtungen“ nicht herum. Seit ein paar Jahren sprießen private Kindergärten, Grundschulen, Gymnasien und Universitäten überall aus dem Boden.


Das Geschäft mit der Zukunft der Mittel- und Oberschicht ist hier recht lukrativ. Da die staatlichen Einrichtungen kaum vorhanden sind und das schlecht bezahlte Personal zudem nicht sonderlich gut motiviert ist, wendet man sich vermehrt der Hoffnung hin, bei solchen vermeintlich „internationalen“ Instituten für seinen Nachwuchs eine goldene Zukunft erkaufen zu können.


Dabei sind diese Schulen und Universitäten nur selten wirklich bessert. Aus dem Netz zusammenkopierte Lehrpläne und für ein paar hundert Dollar angestellte Ausländer, die meist nach ein paar Monaten schon wieder verschwinden, bieten nicht wirklich eine gute Grundlage für eine anspruchsvolle Bildungseinrichtung.


Manchmal kommt mir aber der Eindruck, dass das den Eltern nicht weiter so wichtig ist. Hauptsache die Verpackung stimmt. Solange die Kinder etwas Englisch lernen und mit goldglänzenden Zertifikaten am Ende des Jahres ausgezeichnet werde, scheint es nicht weiter wichtig, was gelernt wurde.


Ich frage mich ernsthaft, was sich Eltern davon versprechen ihre Kinder auf die "Schule für künftige Anführer" (School for Future Leaders) zu senden. Wenn man das im kambodschanischen Kontext ernst nimmt, dann sollten die Kleinen zunächst einmal wichtige Studieninhalte wie: Korruption, illegale Landentnahme, Meineid, Wahlfälschung etc. lernen.


Es gibt natürlich Ausnahmen, aber in der Regel sollte man skeptisch sein, wenn all zu vollmundige Versprechen über das Curriculum gemacht werden. Hinzu kommen die, zumindest für westliche Augen lächerlichen, Schulnamen, die das ganze Dilemma gut zusammen fassen. Viel Verblendung für wenig Inhalt.


Wie weit die Sprösslinge es später damit bringen muss man noch sehen. Hauptsache sie merken sich das Motto einer Schule welches zu meinen persönlichen Lieblingsweisheiten zählt:

Kommentar schreiben

Kommentare: 0