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Nouchine wollte einen Säbel. Einen aus Holz und in einer bestimmten Form. So einen wie ihn ihr Lieblingszeichentrickpirat mit sich herumführt. Eigentlich kein großer Wunsch, aber es sind ja gerade diese individuellen Wünsche, die uns in Kambodscha vor erhebliche Probleme stellen.
In einer Stadt, in der es gerade 2 Spielwarenläden gibt, die zudem ausschließlich chinesische Plastikschrott "Made in Tianjin" anbieten, war das keine leichte Aufgabenstellung. Aber man wächst ja an seinen Aufgaben und den ungeduldigen Blicken der Tochter, die sich den Säbel bereits zu Weihnachten gewünscht hatte.
Die Lösung lag dann doch so nahe, dass wir nicht mehr nachvollziehen können, warum dieser Säbel uns nun so viel Kopfzerbrechen bereitet hatte. Um die Ecke von unserem Haus in eine Straße voller Schreiner, die bevorzugt wertvolles Tropenholz in edle Türen, Tische oder Verziehrkitsch umarbeiten. Wem es dünkt sich einen hölzernen Delfin, der aus einer Lotusblüte springt, im Maßstab 1:1 zu kaufen, der wird hier glücklich.
Nun, von so einem exquisiten Geschmack ist Nouchine noch weit entfernt (mit der Betonung auf "noch") aber ein Holzsäbel konnte selbstverständlich ebenfalls im Handumdrehen angefertigt
werden.
Der Holzschmied und seine schwangere Frau haben streng nach Nouchines Vorlage seinen edelsten Baum zersägt und ein Monstrum erschaffen, welches mehr wiegt als Jonathan bei seiner
Geburt.
Voller Glück jagt Nouchine nun ihren Bruder durchs Haus, wobei Jonathan wesentlich länger wegrennen, als Nouchine ihren Arm mitsamt Säbel erheben kann. Unsere kleinen Piraten wollen niemals
Erwachsen werden und stehlen zu allererst die Herzen ihrer Eltern.
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Hannah (Mittwoch, 26 August 2015 19:27)
¡las fotos realmente me gustó! :)))