Osterlachen

Would things be easier if there was a right way?
Would things be easier if there was a right way?

Einige Hundert Jahre lange gab es im deutschsprachigen Raum den Brauch, in der Predigt an Ostern die Menschen im Gottesdienst zum Lachen zu bringen. Daran musste ich viel in den vergangen Tagen denken, denn die Stimmung bei uns zu Hause war eher getrübt als fröhlich. Zum zweiten Mal in Folge habe ich mit den Kindern Ostern ohne Rita feiern müssen, die wegen einer Fortbildung für 18 Tage nach Deutschland gereist ist.

 

Nouchine und Jonathan haben zwar tapfer alle Programmpunkte mitgemacht, aber so richtig ausgelassen waren sie nicht. Ihre Gedanken hafteten an Rita.

Dabei gab es über das Wochenende die übliche Mischung aus Spaßfaktoren. Das obligatorische Eierfärben mit Freunden, Osterfrühstück, Naschkram suchen und im Pool den Tag abklingen lassen haben die Zwei durchgezogen. Aber erschöpft und müde im Bett kamen dann immer dieselben Fragen nach ihrer geliebten Rita.

Wenigsten einmal gelang mir so etwas wir ausgelassene Heiterkeit bei ihnen zu erzeugen. Einer der Tage klang bei einer Geburtstags - Bootstour bei einem Freund aus. Wir schipperten stundenlang den Mekong rauf und runter, bis aus dem hässlichen Phnom Penh die Perle in der Dämmerung wurde. Regungslos saßen die Kinder an der Reling und schauten dem gemächlichen Treiben auf dem Wasser zu.

 

Erst als das Boot hart anlandete, ich beinahe über die kniehohe Balustrade in den Fluss fiel und im Taumeln gleich drei Personen mitsamt Buffettisch umriss, mussten sie herzhaft lachen.